Verliert das Pferd sein Winterhaar im Frühjahr entsteht in diesem Zeitraum häufig ein bewegungsbedingter Haarbruch in der Sattellage. Das Winterhaar löst sich von seiner Wurzel und wird dabei zunehmend anfälliger gegen mechanische Scherbewegungen. Zusätzlich ist das Haar aufgrund seiner Länge generell viel anfälliger und kann schneller abbrechen als das kürzere Sommerfell. Durch die Bewegung des Sattels kann sich das Oberhaar mit der Sattelunterlage verzahnen und es entsteht Haarbruch. Insbesondere Pferde, die eine gute Dynamik in der Oberlinie aufweisen, können unter bewegungsbedingtem Haarbruch leiden, da die Hüftbewegung bei ihnen stärker übertragen wird.
Ein Haarbruch in der Sattellage im Wechsel vom Winter- in das Sommerfell stellt keinen Mangel an der Passform des Sattels dar und kann, solange er nur raue Stellen mit abgebrochenen Haaren hervor ruft, ignoriert werden.
Ist der Haarbruch im Sommerfell allerdings immer noch vorhanden, so ist das ein klares Zeichen für eine zu hohe Scherbewegung des Sattels in diesem Bereich und der Sattel sollte umgehend auf seine Passform kontrolliert werden um herauszufinden warum dieser Scheuereffekt auftritt. Häufig kann ein Haarbruch in der Zeit des Fellwechsels auch durch Kanten an der Satteldecke verursacht werden. Außerdem neigen Pferde, die von Seiten der Ernährung an Mineralstoffen unterversorgt sind, deutlich schneller zu Haarbruch als andere Pferde.